Pfarrei Christkönig
 

Bedeutung des Weihrauchs in der Liturgie

 

Weihrauch ist in der katholischen Liturgie nicht nur Ausdruck von Festlichkeit, sondern besitzt auch eine vielfältige symbolische Bedeutung: So wie die drei Weisen dem Kind in der Krippe neben Gold und Myrrhe auch Weihrauch als Geschenk darbringen (Mt 2,11), bedeutet die Verwendung von Weihrauch im Gottesdienst Verehrung und Lobpreis. Von den 24 Ältesten, die vor dem Gottesthron niederknien und goldene Kränze darbringen, heißt es in der Offenbarung des Johannes: "Alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen." (Offb 5,8). "Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den Gebeten der Heiligen zu Gott empor." (Offb 8,4). Ebenfalls mit dem Gebet wird der Weihrauch in Psalm 141 in Verbindung gebracht: "Mein Gebet steige zu dir auf, wie Weihrauch vor dein Angesicht." Der Weihrauch steht somit nicht nur für Ehrerbietung und Hingabe, sondern ist auch Symbol für die Bitten und Anliegen, mit denen die Menschen zu Gott kommen. Gleichzeitig ist er als "Duft der Erkenntnis Gottes" (2 Kor 2,14) Zeichen der Gegenwart Gottes und signalisiert dessen Anwesenheit. Eines der alten Gebete, die beim Gebrauch des Weihrauchs gesprochen wurden, beginnt mit den Worten: "Der Herr entzünde in uns die Glut seiner Liebe [...]" und zeigt an, dass alle Mitfeiernden einbezogen und zur Nächstenliebe aufgerufen sind. Im 2. Korintherbrief wird die Gemeinde selbst als "Christi Wohlgeruch" (2 Kor 2, 15) bezeichnet.

Weihrauch wird bei besonders feierlichen Gottesdiensten verwendet, bei Vespern, Prozessionen, und auch bei Beerdigungen. Im Sonntagshochamt wird an verschiedenen Stellen beräuchert (inzensiert): Zum Beginn des Gottesdienstes (Altarinzens), vor dem Evangelium (Inzens des Evangelienbuchs), zur Gabenbereitung (Inzens der Gaben) und zur Wandlung (Inzens des Leibes und des Blutes Christi). In manchen Gemeinden schließen sich an die Beräucherung der Gaben die Priester- und Volksinzens an. In Ostergottesdiensten werden zusätzlich Kreuz und Osterkerze beräuchert, in Andachten oder an Fronleichnam wird das Allerheiligste (Monstranz) inzensiert. Außerdem wird Weihrauch bei der Kirch-, Altar- und Glocken- weihe sowie Segnungen (z. B. Häusersegnung der Sternsinger) verwendet.