Pfarrgemeinde Christkönig
 

 

Weihnachtswort 2003 von Kooperator Moßmann

Liebe CKler, jung und alt.

Zu Weihnachten möchte ich einen herzlichen Gruß senden.
Mir macht das Fest schon einige Probleme, wenn ich mich so umschaue und sehe, was man z.B. aus der Idee des Schenkens gemacht hat. Ist das nicht mehr eine Tauschbörse geworden oder so ein verpflichtender Vorgang? Unsäglicher Mist wird da teilweise geschenkt, den niemand braucht. Das, was jemand aber wirklich brauchen könnte, das gibt es halt nicht bei "ebay" oder sonstwo in den Konsumtempeln: Zuneigung, Herzlichkeit, Zeit.
Dabei haben wir das alles in Mengen und könnten es einander schenken. Nur ein so Beschenkter, kann auch ein schenkender Mensch sein, nur der Getröstete ein tröstender, nur der Gesegnete ein Segnender, nur der Geliebte ein Liebender. Und was hätte die Welt, was hätten wir nötiger als schenkende, tröstende, segnende, liebende Menschen. Dann könnte jede Stadt, jede Gemeinde Bethlehem heißen, weil sie durch ihre Menschen so eine Oase in unseren Wüsten wäre. In einer Oase der Heilung könnte so manches neu geboren werden: zerrissene Beziehungen, enttäuschte Freundschaften, verlorene Lieben. Das Kind in der Krippe traut uns zu, das Heil konkret unter die Menschen zu tragen. Dazu braucht man mit ihm die freundschaftliche Beziehung von seiner Geburt bis zu seinem Tod und schließlich darüber hinaus. Dazu braucht man Zeit miteinander. Gefühle müssen im Herzen "gelernt" werden und wachsen, nicht im Kopf. Dort verkommen sie eher zu Phrasen. Lasst euch also von diesem Kind solche Geschenke machen, die von seinem Herzen kommen und die Ihr in Euren Herzen ansiedelt und vor allem, schenkt sie weiter, dann LEBEN wir wirklich miteinander.
In diesem Sinne: GESEGNETE WEIHNACHTEN.
Ihr/Euer Raimund Moßmann