Pfarrgemeinde Christkönig
 

 

Bistum Trier: Pressemitteilung

Saarbrücken In der Seelsorge will die katholische Kirche in Saarbrücken neue Wege gehen. Derzeit arbeiten mehrere Planungsgruppen an einem Seelsorgekonzept, das besser auf die Lebenssituationen von Menschen in der Großstadt abgestimmt sein soll. Am 10. Dezember wurden die bisherigen Ideen den hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern sowie den Vorsitzenden der Pfarrgremien aus Saarbrücken vorgestellt. Die Seelsorge finde bisher weithin in den traditionell gewachsenen Gemeindestrukturen statt und erreiche viele Menschen nicht mehr, berichtete Dechant Peter Rudolph. Es müsse also gefragt werden, wie nah die Kirche den Menschen in der Großstadt noch sei und wie nahe die Menschen der Kirche sind. Rudolph lud dazu ein, in die derzeitige Krise der kirchlichen Strukturen in der Großstadt als Chance für eine Veränderung zu verstehen und Neues zu entwickeln: "neue Lebensformen, neue Leitungsmodelle, neues Gestalten von Gemeinde, ganz neue Möglichkeiten, das Evangelium lebendig zu leben und Verkrustungen aufzubrechen". Es gehe darum, eine lebendige Kirche zu sein, die nahe bei den Menschen ist, "kommunikativ, einladend und herausfordernd".

In der derzeitigen Planung will man diese Zielvorgabe zunächst in vier Projekten angehen. In und um die Basilika St. Johann soll ein "Geistliches Zentrum" für die Landeshauptstadt entstehen. St. Johann, zentral gelegen und die "Mutterkirche" der Saarbrücker Pfarreien, sei auch heute schon eine tagsüber geöffnete Kirche, die von Betern, Ruhe-Suchenden oder Kunstinteressierten aufgesucht wird, erklärte Pfarrer Bernd Schikofsky. Dieser Ansatz soll weiter entwickelt werden, etwa mit regelmäßigen Gesprächsangeboten, geistlichen Kirchenführungen oder Angeboten von geistlichen Gemeinschaften. Ein weiterer Schwerpunkt der Planungen ist die Einrichtung eines Zentrums für eine "City-Pastoral" in der Bahnhofstraße. Hier sollen in einem "einladenden Outfit" alle Gäste willkommen sein, erklärte Pastoralreferent Hermann-Josef Mayers. Bei Kaffee oder Tee soll für die Passanten Gelegenheit zum Ausspannen und zur Erholung geboten werden. Das Zentrum soll darüber hinaus ein Informations- und Kommunikationsangebot sein und ein eigenes Programm zu aktuellen Themen etwa mit Lesungen oder Talkrunden entwickeln.

Die vorhandenen Ansätze und Angebote in der Seelsorge sollen zukünftig besser vernetzt werden, berichtete Regionaldekan Alfred Becker. Von der Gefangenenseelsorge und Krankenhausseelsorge bis zur Telefonseelsorge und Lebensberatung, stellte Becker 15 verschiedene zielgruppenorientierte Angebote vor, die es besser untereinander und mit den Gemeinden zu verbinden gelte. Gemeindereferentin Gabi Lamber präsentierte den Arbeitsstand zur notwendigen Analyse der Lebensbedingungen und der Planung der neuen Raumstrukturen als Grundlage für die Pastoral. In diesem Projekt soll etwa untersucht werden, welche Nöte den Menschen besonders auf den Nägeln brennen, wie sich die Bevölkerungsstruktur verändern wird oder welche Treffpunkte für die Menschen angeboten werden müssten.

In kleinen Gruppen wurden die vorgestellten Projekte von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Informationsabends diskutiert. Es wurde vereinbart, den Prozess, der von Fachleuten des Bistums Trier begleitet wird, weiter zu betreiben, um bald zu ersten Umsetzungen der neuen Pastoral für die Großstadt zu kommen.

©Bistum Trier