ÜbersichtÄltere Meldungen "Gotteskrieger" zum Unwort des Jahres 2001 gewählt

 
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Frankfurt (Reuters) - Der Begriff "Gotteskrieger" ist das Unwort des Jahres 2001. "Kein Glaube an einen Gott, gleich welcher Religion, kann einen Krieg oder gar Terroranschläge rechtfertigen", hieß es in der Begründung des zuständigen Sprachgremiums am Dienstag in Frankfurt. Die Jury entschied sich damit für die als verharmlosend geltende Bezeichnung für Menschen, die unter religiösem Vorwand gewalttätige Anschläge verüben. Das sechsköpfige Auswahl-Gremium wählte aus den rund 727 Vorschlägen aus, die im vergangenen Jahr negativ aufgefallene Wörter und Wendungen aus dem öffentlichen Leben nennen. Das Unwort des Jahres wird seit 1991 gekürt.

Auf Platz zwei wählten die Experten den von US-Präsident George W. Bush geprägten Ausdruck "Kreuzzug" als militärische Vergeltung. In der engeren Auswahl stand zudem der Börsenbegriff "Gewinnwarnung", der zum "Börsenunwort des Jahres 2001" gekürt wurde. "Vorsorgliches Keulen" für die Massentötung von Rindern und der Begriff "verpartnern" für die Umschreibung nichtehelicher Lebensgemeinschaften gehörten weiter zu den Favoriten unter den eingegangenen Vorschlägen.

Als Vertreter aus der Sprachpraxis gehörten neben den vier ständigen Mitgliedern des Experten-Gremiums diesmal die ZDF-Journalisten Klaus Bresser und Maybrit Illner an. Im Jahr 2000 hieß das Unwort "national befreite Zone" - die zynische Umschreibung für Gebiete und Orte, aus denen Ausländer und Angehörige von anderen Minderheiten vertrieben wurden.

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