Liebe Gemeinde,
nachdem wir uns beim Pfarrfest ja schon etwas miteinander bekannt gemacht haben, möchte ich doch auch gerne persönlich ein paar Worte sagen.
Wie Sie schon sehen konnten, gehöre ich nicht mehr zu dem jugendlich-flotten Priesternachwuchs, sondern eher schon zu den "älteren Semestern". Da kann man sich fragen, wieso wird jemand mit 53 Jahren noch Priester? Dazu gebe ich Ihnen gerne eine Art "Steckbrief": in jungen Jahren wurde ich als Schriftsetzerlehrling Mitglied einer Ordensgemeinschaft und wollte in die Missionen gehen. Die Entscheidung, das zeigte sich, war viel zu früh und somit falsch.
Ich verließ den Orden und suchte einen anderen Weg. Das geschah in Saarbrücken mit dem Studium der Sozialarbeit und dem "Studium des Lebens". Es folgte die Psychologie hier und in München. Danach begann ich meine Tätigkeit bei der "Ev. Beratungsstelle für Erziehungs- Ehe- und Lebensfragen", einer Einrichtung des Diakonischen Werkes hier in Saarbrücken. Daraus wurden fast 27 Jahre, in deren Verlauf ich mich spezialisierte zum Gestalttherapeuten und zum Supervisor.
Meine Arbeitsschwerpunkte lagen somit besonders bei Menschen, die durch große Sorgen depressiv wurden, deren Beziehung zerbrachen, die psychosomatisch erkrankten, aber auch in der Begegnung mit Ratsuchenden, die ihr Leben noch einmal verändern wollten.
Dem Diakonischen Werk bleibe ich weiterhin herzlich verbunden. Mein Herz schlägt für die Ökumene, dies scheint mir der einzig glaubwürdige Weg für die Zukunft der Christen. Dieses Herz ist mit fünf Bypässen "runderneuert" und hat sich einen neuen Lebensweg gesucht. Jetzt gehe ich ihn erst einmal mit Ihnen hier. Aus der oben beschriebenen Tätigkeit können Sie sehen, wozu Sie mich ansprechen können.
Was ich bisher tat und nun tun kann war und ist immer Seelsorge: mit Menschen ein Stück durchs Leben gehen. Ich höre gerne zu, ich feiere und lache gerne und gebe weiter, was ich als lebenswert erachte und was mich mit Gelassenheit und Hoffnung erfüllt: dass ER bei uns ist und bleibt. Aus diesem Glauben, können wir jeden Tag gut neu beginnen, auch mit allen Sorgen, die uns belasten und gemeinsam das Leben lieben. Was brauchen wir mehr? Ich freue mich auf Sie.
Ihr Hans Raimund Moßmann