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Streit zwischen Vatikan und EU verzögert Prägung von Euro-Münzen
Rom (dpa) - Ein monatelanger Streit zwischen dem Heiligen Stuhl und der EU
ist nach Angaben der italienischen Münzprägeanstalt «Zecca dello Stato»
dafür verantwortlich, dass die Euro-Münzen des Vatikans nicht
rechtzeitig hergestellt werden konnten. Der Vatikan werde sich noch bis
Februar gedulden müssen, um die rund 670 000 Papst-Euro in Empfang zu
nehmen, sagte ein Sprecher der Anstalt der dpa.
Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg, habe zunächst
verhindern wollen, dass die Münzen das Konterfei von Papst Johannes Paul
II.tragen, hieß es. Als Grund habe er angegeben, dass auf den Münzen
kein Platz für religiöse Führer sein dürfe.
Letztlich habe sich jedoch der Vatikan mit der Argumentation durchgesetzt,
dass der Papst in seiner Eigenschaft als Staatsoberhaupt auf den Münzen
zu sehen sei. Die Einigung in diesem Abseits der Öffentlichkeit
ausgefochtenen Disput sei jedoch zu spät erfolgt, um die Münzen
rechtzeitig vor dem 1. Januar zu prägen, sagte der Sprecher.
Der Vatikan ist zwar kein EU-Mitglied, er kann jedoch wegen seiner Währungsunion
mit Italien eigene Euro-Münzen in Umlauf bringen. San Marino, der zweite
Kleinstaat auf dem italienischen Stiefel, hat ebenfalls das Recht auf
eigene Euro-Münzen. Diese sind von der italienischen Münzprägeanstalt
bereits produziert worden.
© Goslarsche Zeitung

Die
€-Münzen des Vatikanstaates
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